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Geräuschangst Teil 2

Geräuschangst Teil 2

Kurz-Information über die Biologie der Angst

Angst (E:anxiety) und Furcht sind Emotionen, die bei einer Bedrohung oder der bloßen Vorstellung davon bei Säugetieren Tieren einschließlich des Menschen auftreten. Angst ist biologisch sinnvoll als Warn- und Schutzfunktion. So treiben Angst und Furcht zur Flucht und aktiven oder passiven Vermeidung von Situationen an, die Schmerz, Verletzung und Tod zur Folge haben könnten. Häufig wird unterschieden zwischen Angst als allgemeines, gegenstandsloses, frei flottierendes, angerichtetes und diffuses Gefühl, das nicht zu konkreten Handlungen führt. Furcht ist auf ein konkretes Objekt oder eine bestimmte Situation bezogen. Was dazu führt sich zu verstecken, Flucht oder Angriff einleitet. Angst kommt von innen, Furcht von aussen.
Körperliche Symptome der Angst sind beim Säugetier, inkl. Menschen vor allem Herzklopfen, Anstieg des Blutdrucks, schnelle Atmung bis hin zur Atemnot, trockener Mund, veränderte Mimik, Blässe oder Erröten, Schwitzen, Zittern, Schwäche, Schwindelgefühl, Durchfall, Harndrang und Übelkeit sowie eventuell auch Wahrnehmungsstörungen oder Ohnmacht.
Diese Reaktionen werden durch das sympathische Nervensystem (vegetatives Nervensystem) erzeugt. Dadurch wird ein Aktivierungsmuster eingeleitet, das körperliche Ressourcen für das Handeln bereitstellt, (Kampf, Flucht) aber zunächst zu einer Lähmung und Verharren (Schreckstarre). (dies ist vorteilhaft, weil viele Raubtiere auf Bewegung reagieren). Angst ist das Gegenteil zu Neugier- und Erkundungsverhalten. So kann die Begegnung mit Unbekanntem je nach Bereitschaft und Erleben der Situation sowohl angstvolles Weglaufen als auch neugierige Hinwendung hervorrufen. Oder zuerst das eine und dann das andere.
Bei Menschen und Tieren unterdrückt Angst leicht die Freude an Erkundung, Spiel, Nachahmung und Kreativität. Subjektiv reicht Angst über Furcht vor konkreten Bedrohungen (extrem als Todesangst) über die Verlassens/Trennungsangst (insbesondere bei Kindern und Jungtieren) bis hin zur Lebens-, Existenz- und Weltangst und kann die Persönlichkeit stark verändern.
In der Persönlichkeitspsychologie (gilt für alle Säugetiere, inkl. Mensch) wird unterschieden zwischen einer allgemeinen Ängstlichkeit/Scheu als Persönlichkeitsmerkmal (teilweise vererbt) und Angst als kurzfristig bestehender Zustand.

Hormonausschüttung

Adrenalin und Noradrenalin

In einer akuten Stresssituation wird das Hormon Adrenalin von der Nebenniere ausgeschüttet und die Energieversorgung des Körpers für eine bestimmte Zeit erhöht. Organe wie das Herz, Gehirn, Lungen und die Muskulatur werden angeregt um kraftvoller zu arbeiten, während andere energieverbrauchende Organtätigkeiten, wie die des Verdauungstraktes, der Haut und Extremitäten eine Weile zurückgehalten werden. Das ebenfalls aus der Nebenniere direkt ausgeschüttete Noradrenalin (Neurotransmitter und Hormon; wird mithilfe eines Enzyms aus einem anderen Neurotransmitter, dem Dopamin, hergestellt) sorgt für den inneren Antrieb und einen klaren Kopf. Es unterstützt die Entstehung von Angst bei Stress und sorgt durch die Verknüpfung von Situation mit Emotionen für eine erhöhte Aufmerksamkeit und Denkfähigkeit. Das ist vollkommen in Ordnung und wird innert sehr kurzer Zeit wieder vom Körper abgebaut.

Cortisol

Bei starkem oder/und lange anhaltendem Stress steigt die Cortisolproduktion stark an. Cortisol ist das wichtigste Anti-Stress-Hormon. Es sorgt für eine sinnvolle Anpassung an aktuelle Umweltbedingungen und stellt genügend Glukose (Zucker) bereit, denn Stress braucht viel Energie. Diese Energie wird als Kurzzeitspeicher im Inneren des Bauches gelagert und hat eine Langzeitwirkung.
Wird der Sympathikus zu lange aktiviert, entsteht ein Cortisolüberschuss welcher für einen grossen Teil aller chronischen Erkrankungen und Schmerzen verantwortlich gemacht wird.

Fazit: Angstzustände treten unter natürlichen Umständen nur sehr kurzzeitig auf.

Leidet ein Mensch oder ein Tier unter ständiger Angst, bedeutet das Dauer-Stress mit all seinen psychischen und physischen Folgen und Auswirkungen.

Lebt ein Mensch oder ein Tier unter Dauerstrasse wird er zwangsläufig sehr anfällig auf verschiedene Ängste werden.

Angstkonditionierung

Angst kann sowohl durch aversives klassische als auch durch operante Konditionierung gelernt werden.
Neurobiologische Forschungen können sogar erklären, inwiefern gelernte Angst ihre Spuren hinterlässt und bei Mensch und Tier spontan, unter Stress oder bei schwachen Auslösern sich wieder bemerkbar machen kann, obwohl die Angsterfahrungen aus dem expliziten Gedächtnis gelöscht waren.
Die Funktion der Amygdala wird von Stress nicht beeinträchtigt, sondern sogar gefördert (Stresshormone verstärken Angst-Konditionierungen), und das scheint ein entscheidender Grund dafür zu sein, dass sich Angst hartnäckig und außerhalb der bewussten Kontrolle ins Gehirn gleichsam einbrennen und unter Umständen ein ganzes Leben lang quälende Wirkungen haben kann.
Außerdem kommt es bei der Angst-Konditionierung zu einer Genaktivierung, wie bei anderen Lernvorgängen auch.
Phobie: Ist eine zwanghafte Befürchtung von bestimmten Situationen und Objekten. Phobien treten auch bei Tieren auf.

Einzeltraining

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