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Ein nicht alltäglicher Fall aus der bfb-Feldenkrais Praxis

portrait sybille aeschbach

Es ist Anfangs Januar. Ich werde von der Stiftungsleiterin angefragt, ob ich ihm helfen kann.

Ein netter Herr, 44 Jahre alt, geistig behindert, und auch körperlich eingeschränkt, ziemlich übergewichtig, von kleiner Körpergestalt. Im Moment lebt er mit temporärer Aufsicht in einer eigenen Wohnung. Er ist bevormundet. Wenn alles gut geht, darf er eigenständig bleiben. Aus Langeweile isst er aber immer etwas zu viel, das Süsse liebt er halt besonders.

Starke Schmerzen im Becken im Becken plagten ihn unter anderem. Er geht sehr steif und hinkt, vor allem rechts. Das Bewegen ist generell schwierig, er kann die Schuhe nicht binden, kommt schwer von der Toilette hoch und auch beim Duschen ist es schwierig.

Treppensteigen bereitete ihm Schwierigkeiten wegen seiner Hüfte, aber auch wegen seinem Asthma.

Ich holte ihn jeweils mit dem Auto ab für die Behandlungen. Beim ersten Mal konnte er kaum einsteigen, ich setzte den Sitz bis in die hinterste Möglichkeit zurück. Die Gurten konnte er nicht ohne meine Hilfe anschnallen. Es war ihm auch nicht möglich die Autotüre selber zu schliessen, weil er dermassen unbeweglich war.

Bei der ersten Behandlung helfe ich ihm die Knie besser bewegen zu können und das Becken geschmeidiger zu machen. Die Atmung muss leichter werden, auch daran arbeite ich.

Das genügt fürs erste Mal, ich will ihn hochheben, er macht es selber, zu schnell hat etwas Schwindel. Die Atmung ist sichtbar überall leicht und er geht leichter, geschmeidiger.

Nach zwei weiteren Behandlungen am 2.2. ist er schon viel beweglicher, er kann die Autotür selber schliessen.

9.2. Nochmals lange durchbehandelt von Fuss bis Kopf.  Er hustet  immer (Asthma). Die Atmung ist jedoch viel leiser und im ganzen Körper zu sehen. Das Becken konnte viel loslassen, die Beine liegen in Rückenlage fast gleich. Am Anfang sehr verschieden. Er ist beweglicher trotz seinem grossen Übergewicht.

22.2. Hat sich selber wieder gemeldet und wollte in die Behandlung kommen. Das Becken  ist viel besser, es hat gehalten! Auch die Atmung ist viel leichter. Er schafft die Treppe nun mit normalem Gehen, vorher nur ein Bein um das andere und er  ist generell viel beweglicher und geschmeidiger.

Auch psychisch hat er bei jeder Behandlung mehr aufgetan. Die von mir vorgeschlagenen Übungen hat er zwar nicht gemacht zu Hause, aber er wurde offener und hat sich gerne mit mir unterhalten.

Zudem durfte jeweils Don, mein Schäferhund, als Therapiehund die Behandlungen begleiten, weil dieser Mann Hunde liebte.

Leider musste der Herr wieder ins Heim, weil er alleine einfach zu viel isst. Die Stiftungsleiterin und ich haben gekämpft, aber die Zeit, die vorgegeben wurde, reichte nicht, schade. Trotzdem,  es war toll die Fortschritte  in dieser kurzen Zeit zu sehen!

 

 

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