Schilddrüsen-Unterfunktion beim Hund

hund galopp
Schilddrüsen-Unterfunktion beim Hund Über Schilddrüsen-Unterfunktion habt Ihr vielleicht schon einiges gelesen. Aber es gilt hier vorsichtig zu sein, da viele der Symptome und Verhaltensweisen auch andere Ursachen haben können. Deshalb möchte ich Euch folgende Informationen geben. Für was braucht der Körper SDH Schilddrüsenhormone wirken auf jedes Gewebe im Körper inklusive des Gehirns ein ganzes Leben lang. Auch wirbellose Tiere haben Schilddrüsenhormone (z.B. Seeigel, Seegurken) welches sie über die Nahrung (Algen, Meerwasser) aufnehmen. Jod muss gespeichert werden, ansonsten es eine giftige Wirkung hätte. Das Molekül dient zur Speicherung giftigen Jods. Jod ist ein universeller Botenstoff in Bakterien, Pflanzen, Wirbellosten Tieren, Wirbeltieren, der der Regulation und Anpassung dient. SDH wird für die Koordination und alle hormonellen Reaktionen benötigt. Hier bestehen sehr viele Störungsmöglichkeiten und zahlreiche Symptomatiken. SDH haben zudem eine direkte Auswirkung auf die Gene. Ist das Muttertier im Graubereich der Werte (unterer Drittel) hat dies Auswirkungen auf das Nervensystem der Embryonen.  Für die Nerven- und Gehirnentwicklung ist ausschliesslich das SHD der Mutter ausschlaggebend. Während der Trächtigkeit besteht wenig Spielraum und Toleranz zwischen zu hohem und zu niedrigem SDH Spiegel. SDH werden im Verdauungstrakt resorbiert. Wie wirken sich die SDH im Körper aus T4 reguliert
  • Stoffwechsel
  • Temperaturregulation
(stark verfroren, Kälteintoleranz) bei zu wenig T4 Das Gehirn weist den höchsten T3 Spiegel im Körper auf. Die Ausschüttung allein bewirkt nichts – hier werden REZEPTOREN benötigt! Die Bildung von Hormonrezeptoren können sich eventuell durch eine regelmässige Einnahme reduzieren. Bei unregelmässiger Eingabe ist die Gefahr geringer, dass dann die Dosis erhöht werden muss. Daher empfiehlt es sich, beispielsweise einmal einen Tag auszusetzen und/oder die Tageszeiten der Einnahme unregelmässig zu gestalten. Der SDH-Wert ist ein Blutwert, was bedeutet, dass dieser auf dem Transportweg gemessen wird und daher nicht genau bestimmt werden kann, wieviel Hormone in den Organen vorhanden sind. Wirklich wirksam an den Genen ist das T3, das ist die stoffwechselaktive Form. T4 wird in T3 umgewandelt. Dazu wird unter anderem Selen benötigt. Ein zu hoher Cortisolspiegel blockiert das Umwandeln von T4 in T3; es wird somit zu Revers T3. Wenn zu wenig Cortisol vorhanden ist verlangsamt sich diese Umwandlung. Die Werte sind jedoch ohne Befund. Im Blutbild ist diese Umwandlung nicht sichtbar. Wenn T4 nicht umgewandelt werden kann, resultiert daraus ein Jodmangel welcher dieselben Symptome verursacht wie eine Schilddrüsenunterfunktion. Gängiges Trockenfutter ist durchgängig unterjodiert. Wenn der T4 Wert in Ordnung ist, und dennoch Symptome vorhanden sind, handelt es sich um ein Umwandlungsproblem. Man denke darüber nach, dass Soja das SDH blockiert. Fertigfutter gibt es seit 70 Jahren. Dann wunderts uns nicht mehr, wieso so viele Hunde Probleme damit haben. Sowohl Umweltfaktoren, die Fütterung als auch die Zuchtauswahl wirken sich auf den SDH-Spiegel aus. Beutegreifer haben eine sehr kurze Halbwertzeit von SDH Hund, Katze            13 bis 16 Std. Mit Barbituraten (Epilepsie-Medikamente) und Cortison fallen die SDH Werte. SDH benötigt jedes Lebewesen für sein Immunsystem. Heftige Infektionen können den SDH Spiegel ebenfalls senken. Symptome Bei älteren Hunden sinkt der Spiegel, sollte er im mittleren Referenzwert sein. Meistens denken sich die Leute, es sei eine Alterserscheinung. Wenig Energie, schnelle Ermüdung, starke Pigmentierung der Haut, wenig Haare am Bauch, den Innenschenkeln oder generell können Anzeichen sein. Auch Kurzhaarrassen sollten Unterwolle haben. Hitze- und Kälte-Unverträglichkeit, das Abhaaren ist erschwert, viel Unterwolle, können ebenfalls Symptome sein. Die Kälteintoleranz ist auffällig, Ohrrandnekrosen, rezidivierende Ohrenentzündungen, schlechtes Immunsystem sind Gefahrenbereiche bei Werten im unteren Drittel des Ref. Bereiches. Manchmal sieht man Ablagerungen im Gewebe, das heisst in den Augen. Zuerst sind immer die Psychischen Probleme vorhanden, die Sache entwickelt sich über eine gewisse Zeit. Weitere Symptome sind:
  • Mäkliges Fressen
  • Müdigkeit, Energieverlust
  • Gewichtsverlust
  • Erbrechen am Morgen
  • Allergische Reaktionen
  • Hyperpigmentierung der Haut (am Bauch, den Innenschenkeln)
Psychische Symptome Junghund
  • Konzentrationsschwierigkeiten
  • Eingeschränkte Lernfähigkeit
  • Wenig Bindungsfähigkeit
  • Hyperaktivität
  • Alt aussehen, Ödeme, Ohrrandnekrosen
Geschlechtsreife Jung-Hunde
  • Hyperaktivität
  • Aggressionen
  • Ängste treten plötzlich auf
  • Allergien
  • Entzündungen (Ohren)
  • Magendarm-Probleme (Durchfall)
  • Reiz-Überreaktionen
Erwachsene Hunde
  • Plötzlich auftretende Trennungsangst
  • Geräusch-Phobien
  • Gewichtszunahme
  • Lethargie
  • Fellprobleme werden
  • Dunkle Hautstellen
  • Pickel
Was ist sinnvoll zu tun? Bevor der Hund ungefähr zwei Jahre alt ist, macht es jedoch keinen Sinn ihn mittels Blutbild zu testen, da der Hund in dieser Zeit eine ständige Umwandlung der Hormone mitmacht. Sollte der Hund ab ungefähr diesem Alter, nicht trainierbar sein immer noch psychische oder körperliche Probleme zeigt, sollte man den Tierarzt aufsuchen. Vorausgesetzt, dass er mit positiver Verstärkung, freundlich und liebevoll konsequent trainiert worden und der Besitzer stabil ist. Bei intakten Hündinnen sollte das Blutbild ca. in der Mitte des Zyklus gemacht werden. Bei einem Verdacht auf Schilddrüsen-Unterfunktion rate ich dringend, für das Blutbild einen Verhaltenstierarzt aufzusuchen. (Eine gute Adresse ist bei mir auf Anfrage erhältlich). Einerseits gibt es Hundetrainier, welche schnell mal alles «unerwünschte» Verhalten einem Schilddrüsenproblem zuschieben. Das ist unrealistisch, es können ganz andere Probleme sein, vielleicht die Adoleszenz, der Besitzer, energetische Belastungen, Fütterungsfehler, es gibt 1001 Gründe. Andererseits, Tierärzte ohne die Zusatzausbildung Verhaltenstierarzt, haben leider oft zu wenig Kenntnisse über dieses Thema. Es werden zu wenig Parameter gemessen und wenn der Hund im Referenzwert von T4 ist, denken sie, es sei alles in Ordnung, sogar mit erhöhten Antikörper. Man sei sich einfach bewusst, dass ca. 60 % aller Hunde darunter leiden. Beim ersten Test, müssen etliche Parameter im Blut gemessen werden. Dies ist auch rasseabhängig. Auf jeden Fall alle SD Werte, T4, freies T4, TSH, Antikörper, plus B12, Folsäure, Selen, Zink, Cholesterin. Je nach dem macht es Sinn auch Eisen, Cortisol zu testen und ein kleines Blutchemo, wo man auch die Nieren- und Leberwerte anschauen kann. Viele dieser Parameter beeinflussen die Schilddrüse oder man sieht vielleicht einen andern Grund, weshalb die SD-Werte zu niedrig sind. Die Symptome sind wirklich verschieden und können immer auch von andern Krankheiten oder Problemen herrühren. Man muss sehr exakt hinschauen. Es gibt einerseits die einfache Unterfunkion der Schilddrüse, ist die Schilddrüse jedoch entzündet, handelt sich um eine Autoimmun-Angelegenheit, hier sind die Antikörper im Blutbild erhöht. Die Ursache muss unbedingt herausgefunden werden, denn bleibt das unbehandelt geht es dem Hund erstens mal schlecht plus weitere, schlimmere Krankheiten können die Folge sein, wie zum Beispiel Cushing, Krebs, etc. Eine Kastration führt oft zu Schilddrüsen-Unterfunktion. Fallanalysen zu Schilddrüsen-Unterfunktion-Problemen Border-Collie-Mischlingshündin geboren 2019, erster Bluttest November 2021 Verhaltenssymptome
  • Wie zurückgeblieben um ein Jahr
  • Ruhelos kann nie schlafen tagsüber
  • Sobald sich der Besitzer bewegt springt sie auf
  • Grosser Heisshunger, dementsprechend Stress vor der Fütterung
  • Erträgt Hunger gar nicht
  • Grosser Trennungsstress, kann nach 1,5 Jahren noch keine 2 Stunden alleine zu Hause sein, reagiert mit Unsauberkeit
  • Generell nicht stubenrein über Nacht, muss angebunden werden
  • Im Garten stundenlang Kreise laufen
  • Geht sie aus dem Hause, steht die Rute senkrecht, das Erregungsnievau ist zu hoch, sie ist nicht ansprechbar
  • Keine Umorientierung möglich
  • Auch Geschirrgriff funktioniert nicht mehr kippt trotzdem und wenn sie gekippt ist, ist es unmöglich sie rauszuholen
  • Übermässiges Bellen bei jeglicher Aufregung
  • Wenn Besuch kommt dasselbe, kann sich nicht mehr einrenken
  • Gutes Training fruchtet nicht nach 1,5 Jahren
  • Reagiert auf alles, Menschen, Vögel, alles was sie sieht.
  • Kippt schon wenn sie auf dem Feld ein parkiertes Autos sieht, wo womöglich jemand mit Hunden spaziert, auch wenn weit und breit niemand zu sehen ist
  • Insektenphobie
  • Phobie gegenüber Flugobjekten, Vögel, Flugzeuge, alles was am Himmel ist
  • Hundebegegnungen trotz gutem Training nicht bedeutend besser, im Laufen kann nicht gekreuzt werden
  • Sehr aggressives Verhalten gegenüber fremden Hunden,
  • Handkehrum piselt sie vor Angst auf den Boden wenn ihr Hundefreund kommt, welchen sie schon von Anfang kennt und öfter sieht, auch schon dort zu Hause war
  • Draussen nicht ansprechbar
  • Erträgt keine Berührung, fängt an sich selber in die Beine zu beissen
  • Konditioniere Entspannung aufbauen unmöglich, auch ohne Berührung, weil sobald man nur ein Wort flüstert, ist fertig mit Entspannung
  • Tigert ständig herum, ruhelos
  • Kippt schnell in Aggression, auch beim Spiel mit Zweithündin, diese ist äusserst kulant und sozial top
  • Sehr leidender, gestresster Gesichtsausdruck
  • Kein offline möglich, da sie gar nichts mehr hören konnte
  • An Leine nur ein Gewusel, springt ständig rein, kreuz und quer, spickt nur herum
  • Erholt sich nicht von stressenden Situationen
Physische Probleme
  • Haart das ganze Jahr
  • Sehr wenig Haare, am Bauch und Innenschenkel nackt
  • Schleimhäute sehr blass
  • Zyklus der Läufigkeit 9,5 Monate
  • Augen wie ein Schleier darüber, Ablagerungen wegen SDU
  • Friert schnell
  • Ohren immer wieder leicht gerötet, vor allem nach Stress
  • Kleine Wunden bei der Wolfskralle aus dem Nichts
  • Pfoten öfter mal entzündet
  • Sehr mager, nimmt auch sofort wieder ab bei Stress
  • Fell struppig
  • Wassereinlagerungen unter den Augen
  • Trinkt übermässig viel, dementsprechend piselt sie auch
Veränderungen nach der Gabe von SD Hormonen Nach einem Tag konnte man bereits Veränderungen wahrnehmen (oft geht es aber auch einiges länger)
  • Draussen ansprechbar
  • Rute in normaler Höhe
  • Schläft nach dem Spaziergang
  • Weniger Stress vor der Fütterung
  • Aufgehört zu haaren
  • Das Fell hat mehr Glanz
  • Zum ersten Mal ÜBERHAUPT Hunde im Gehen kreuzen können
  • Kippt nicht mehr
  • Bellt viel weniger
  • Die Augen sind klar
  • Bleibt liegen wenn man sich im Hause bewegt
  • Neue Umstände und Orte stressen sie weniger
  • Trainierbar
  • Nach 5 Tagen trinkt sie normal
  • Der Besitzer kann mit Menschen draussen auf dem Spaziergang sprechen, ohne dass sie bellt
  • Generell weniger gestresst
Hier seht Ihr welche Veränderungen möglich sind und es brauchte die chemischen Hormone. Kooiker Rüde unkastriert, Hautprobleme, Ängste. Tierarzt Verdacht auf bakterieller Infekt, danach auf Futterallergie, 8 Wochen lang nur Kartoffeln und Pferdefleisch konsequent gegeben, keine Besserung. Danach wurde Desensibilisierung wurde vom TA empfohlen, wegen Verdacht auf Hausstaubmilben-Allergie. Blutbild Leberwerte um das 7fache erhöht,  Thyroxin-Wert  1.3 (Ref. Wert 1.3 bis 3.7.)  canines TSH 0 Wert 0.15, (Ref.-Wert 0-6). Danach kommt sie zu mir in die Praxis. Im September hat er angefangen zu kratzen, an Pfoten, Bauch, Hoden schwarz verfärbt.  Augen leicht entzündet, Ohren ebenfalls, Haarausfall am Bauch, Pickel rot entzündet. Der Juckreiz ist stark. Er knabbert und leckt wie verrückt. Zudem hatte er schon mehrmals Halsentzündungen und Ohrenentzündungen. Er leckt viel an Metall. Nach der Kombi-Impfung hat er nachts mehrmals erbrochen. Nach der Nasenimpfung Zwingerhusten, hatte er den Zwingerhusten. Er ist lärmüberempfindlich, schreckhaft, Wind macht ihn unsicher. Er markiert viel, reagiert stark auf läufige Hündinnen.  Fressen tut er schlecht. Von Knochen bekommt er Verstopfung. Er wird gerne gestreichelt, hat gerne Kinder und andere Tiere.  Generell ist er nervös und unsicher, schnell abgelenkt von Gerüchen. Schimpfe beeindruckt ihn, es braucht keine Lauten Worte. Der Rücken ist verspannt im Lendenwirbel-Bereich . Er hatte schon einen Bandscheiben-Vorfall. Das Zahnfleisch ist endzündet. Sein Mittel war Silicea C200 darauf hat er gut angesprochen, im Juni Rückfall wegen Einsatz von ätherischen Ölen, (antidotieren das homöopathische Mittel) Wiederholungsgabe, danach war er wieder gut.  Bis heute ausser Schreckerlebnissen mit andern Hunden sehr gut, die Haut ist vollkommen normal, er ist viel weniger nervös. Er wird nicht mehr geimpft. Er brauchte keine Schilddrüsen-Hormone. Goldenretriever Hündin 5-jährig, nach Kastration Fellveränderung, Haarausfall, und extreme Gewichtszunahme obwohl sie fasst nicht zu fressen bekam, sie nahm von Luft zu. Sie ist sehr träge, wenig Lebensfreude und ermüdet sehr schnell. Das ist klassisch, da nach der Kastration die Gelbkörper-Hormone sinken und das ganze Hormonsystem beeinflusst wird. Sie bekam Graphites C200 was sie wieder auf die Schiene gebracht hat, natürlich wurde auch das Futter angepasst, aber so, dass der Hund wieder Spass am Fressen hatte und nicht hungern musste. Auch sie brauchte keine zusätzliche Therapie. Fazit Wie Ihr seht, die Symptome und Fälle sind sehr verschieden. manchmal geht das alleine mit der Homöopathie, manchmal aber auch nicht. Oder man behandelt parallel, damit es weniger SD-Hormone braucht oder man sie vielleicht später ausschleichen kann. Auf jeden Fall ist eine Therapie angesagt.

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