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Geräuschangst Teil 3

Geräuschangst Teil 3

Stress und Angst

Ein sehr wichtiges Thema und man sollte es sehr ernst nehmen und auch unbedingt behandeln!

Oft wird Angst gar nicht als solche erkannt. Beispiele beim Hund, wenn er nie weiter weg vom Menschen geht draussen, wenn er auf das Sofa oder Bett liegen möchte, wenn er dem Menschen in der Wohnung überall hin folgt, an der Leine zieht weil er weg vom Auslöser möchte und viele weitere Beispiele. Diese Ängste werden vom Tierbesitzer meistens gar nicht wahrgenommen.

Das Verhalten wird noch oft mit dominant, frech, Kontroll-Freak abgetan, weil die Emotionen dahinter nicht erkannt werden.

Es gibt keine Rangordnung zwischen zwei verschiedenen Arten, weil es da um Ressourcen geht, vor allem um den Geschlechtspartner, vielleicht noch um Futter oder Liegeplätze. Also dieses alte Märchen können wir wirklich endlich mal vergessen.

Offensichtlicher ist die Angst vor Geräuschen oder Trennungsangst. Hat ein Hund die eine Angst, ist es viel wahrscheinlicher, dass die andere früher oder später dazu kommt.

Unsere Hunde sind nicht mehr Arbeitshunde zum Schafe hüten, mit auf die Jagd gehen, bewachen, sondern sind Familienhunde geworden. Sie können viele ihrer angeborenen Verhaltensweisen nicht mehr ausführen und haben keine sinnvollen Aufgaben mehr. Wir haben sie dadurch aber in eine starke Abhängigkeit von uns gebracht. Sie könnten ohne uns gar nicht mehr überleben.

Dies gilt auch für viele Rassekatzen.

Pferde könnten die meisten draussen ohne uns überleben. Hier ist in den meisten Fällen die Haltung und der Umgang zu bemängeln. Auch die Pferde wurden sehr stark auf Leistung gezüchtet und wollen eine sinnvolle Lebensaufgabe. Aber auch hier soll es weder Unter- und Überforderung geben.
Einem Fluchttier, dass bei Angstauslösern nicht flüchten kann, was ein angeborenes Verhalten ist, wird es bestimmt nicht gut gehen.
Zudem wird vor allem mit positiver Strafe gearbeitet. Das heisst man macht Druck, bis das Tier macht, was man verlangt, dann hört der Druck auf. Im Gegensatz zur positiven Verstärkung wo man alles gute Verhalten verstärkt mit der zur Motivation passenden Belohnung. Das sind Lerngesetze die immer gelten. Die Arbeit mit der negativen Verstärkung bei den Pferden kommt von der überholten Meinung der Dominanztheorie auf welcher alle „Horsemanship“ Ausbildungsansätze beruhen.

Hat das Tier Stress oder/und Angst kann es nichts lernen. Zwingt man es an einem „Gespenst“ vorbei zu gehen vor welchem es Meideverhalten zeigt, verstärkt man die Angst. Vertrauen kann es so zum Menschen nie gewinnen.

Beim Pferd äussert sich das mit Schreckhaftigkeit und Nervosität, dann wird das Tier meist mit dumm bezeichnet oder andern Nettigkeiten.

Die Biologie des Pferdes liegt noch etwas anders weil es ein reines Beutetier ist. Im Gegensatz zum Hund der Beutegreifer und Beutetier zu gleich ist.

Wird Meideverhalten (Abstand nehmen zum Auslöser) unterbunden wird eine stärkere Reaktion ausgelöst, beim Hund oft Aggression, das Pferd wird anfangen zu bocken, steigen oder ähnliches Verhalten zeigen.

Angst vergeht nicht von alleine, sondern breitet sich immer mehr aus, immer mehr Auslöser werden zu einer Angstreaktion führen.
Es ist nichts als fair unseren Haustieren entsprechende Unterstützung zu geben bei Problemen.

Auslöser für Stress gibt es viele, nicht nur Angst. Unterbeschäftigung ist ein grosser Stressor, aber natürlich auch Überbeschäftigung. Das im Gleichgewicht zu halten ist manchmal eine wahre Kunst.

Wir sollen unsere Haustiere so halten und mit ihnen umgehen, dass sie ihre angeborenen Verhaltensweisen ausleben zu können, (bei Hunden im kontrollierten Rahmen) sonst führt das zwangsläufig zu Problemen. Wir sollen unseren Tieren helfen Angst und Furcht zu überwinden, mutig und selbstsicher zu werden!

Was passiert wenn man nichts dagegen unternimmt?

Das Tier wird immer weniger Neugier- und Erkundungsverhalten zeigen und verliert damit einen grossen Teil seiner Lebensqualität. Es verliert die Freude.

Angst bedeutet auch Dauerstress und starker Stress, was bekanntlich zu psychischen und später auch zu physischen Schäden führt.

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